Ganesha-216

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Ganesha-216

1 Bezeichnungen

Ganesha-216 ist eine der beliebtesten Formen des Göttlichen im Hinduismus und Buddhismus.

Die Sanskrit-Bezeichnung „Ganesha“ setzt sich zusammen aus den Wörtern „Isha“ (Herr) und „Gana“ (der Scharen). Weitere verbreitete Namen sind unter anderem Ganapati (‚Gebieter der Scharen‘), Vinayaka (‚Entferner [der Hindernisse]‘), Vighnesha (‚Herr der Hindernisse‘), Vigneshvara („Zerstörer der Hindernisse“), Vighnantaka, Varada („der Wohltaten Schenkende“), Siddhita („der, der Erfolg bei der Arbeit schenkt“) sowie Ekadanta („Der mit dem einen Stoßzahn“).

Auf Sri Lanka verehren ihn die Tamilen als „Pillai“ oder „Pillaiyar“, bei den Singalesen ist er als „Gana deviyo“ bekannt.

In Tibet wird Ganesha / Ganapati  als“tsog gi dag po“ oder „mar chen“ bezeichnet.

Die Burmesen in Myanmar nennen ihn „Maha Peinne“ und ihn Thailand ist Ganesha als „Phra Pikanet“ bekannt.

2 Mythologie

2.1 Geburt

Ganesha gilt allgemein als Sohn von Shiva und Parvati.

Es gibt viele Geschichten über ihn, so soll er nach einer Legende ursprünglich keinen Elefantenkopf, sondern einen menschlichen Kopf gehabt haben und Parvati, Shivas Ehefrau, habe ihn in Abwesenheit ihres Ehemannes geschaffen. Sie formte aus dem Lehm, mit dem sie zuvor ihren Körper eingerieben hatte einen kleinen Jungen, übergoss ihn mit Wasser aus dem Ganges und erweckte ihn so zum Leben. Danach setzte sie ihn als Wache vor ihr Haus. Als Shiva nach Hause kam, versperrte der junge Ganesha ihm den Weg und ließ ihn nicht hinein. Shiva wurde wütend und schlug ihm den Kopf ab, nicht wissend dass es sich um den Sohn seiner Frau handelte. Darüber war Parvati zutiefst betrübt, aber Shiva tröstete sie mit dem Versprechen, er wolle das abgetrennte Haupt durch den Kopf des Wesens ersetzen, dem er zuerst begegnen werde. Dies war ein Elefant, als setzte Shiva dessen Kopf auf Ganeshas Rumpf, um ihn ins Leben zurückzubringen. Dadurch wurde Ganesha, der vorher nur Parvatis Sohn war, auch zum Sohne Shivas.

In anderen Geschichten erschafft Shiva Ganesha ohne Zutun einer Frau, und in den Erzählungen der Vishnu-Mythologie wird der Elefantenköpfige als Sohn Vishnus betrachtet.

2.2 Weisheit

Eine Erzählung berichtet davon, wie Shiva und Parvati ihre Kinder Ganesha und Skanda zu einem Wettbewerb aufforderten, bei dem der Sieger eine Frucht als Belohnung erhalten sollte. Die Aufgabe bestand darin, die Welt als erster zu umrunden. Skanda nahm seinen Pfau und schaffte es innerhalb eines Tages. Der kluge Ganesha umrundete einfach dreimal seine Eltern, die für ihn das Universum darstellten. Von seiner Pfiffigkeit beeindruckt erklärten seine Eltern Ganesha daraufhin zum Sieger.

Ganesha ist ein typischer Volksgott, der als Gott der Weisheit, Beseitiger aller Hindernisse und Überbringer des Glücks gesehen wird. Vor Beginn einer Reise, einer Geschäftsverhandlung oder einer wichtigen Prüfung wird wird Ganesha aufgerufen und verehrt. Ebenso wenn ein junger Mensch sich entscheidet zu heiraten, dann werden ihm zur Hochzeitszeremonie Opfer dargebracht (oft in Form von Kokosnüssen und Süßigkeiten, damit er Glück bringt, das junge Paar schützt und diesen Übergang in ein ganz anderes Lebensstadium begleitet. Er ist „verheiratet“ mit Siddhi (mystischer Kraft) und Buddhi (Einsicht). Er gilt als Schutzherr der Wissenschaften, der Schriften und der Ausbildung.

 

2.3 Ganesha und der Stoßzahn

Viele Mythen handeln davon, wie Ganesha seinen Stoßzahn verlor. Eines Tages war Ganesha vollgefressen und stolperte mit seiner Ratte über eine Schlange. Dabei platzte sein Bauch und sein Essen fiel heraus, so dass Ganesha ihn mit einer Schlange wieder zubinden musste. Der Mond Soma machte sich daraufhin über ihn lustig. Daraufhin erboste Ganesha und riss sich seinen Stoßzahn aus und warf ihn auf den Mond, der sich darauf sofort verdunkelte. Da es nun keinen Mondschein mehr gab, baten die Götter Ganesha seinen Fluch zurückzunehmen, woraufhin Ganesha ihn in ein sporadisches Abmagern umwandelte. Dieser Mythos liefert eine Erklärung für die Entstehung der verschiedenen Mondphasen.

2.4 Bedeutungen

Ganesha wird dargestellt mit Elefantenkopf und dickem Bauch, denn er liebt so sehr das Essen, vor allem Süßigkeiten. Häufig sehen wir ihn vierarmig auf einem Thron sitzend zusammen mit seinem „Reittier“ der Maus. Als „Omkara-Ganapathi“ zeigt er seine gesamte Gestalt stehend mit zwei Armen. „Nritya-Ganapathi“ ist die Erscheinungsform des tanzenden Ganesha. In dieser Variante hat er meist sechs Arme (manchmal auch zehn) und tanzt den kosmischen Tanz auf der Maus.

Ganesha ist wie die Elefanten in Asien sehr beliebt. Bewundert wird seine Kraft und seine Weisheit, die ja viel Platz in in dem großen Kopf hat. Außerdem spielen die Darstellungen auf die Vereinigung der Gegensätze (Polaritäten) an. Die kleine Maus ist das „Reittier“ des großen Elefantenwesens! Der übergewichtige Vielfrass mit seinem Hang zu Süßigkeiten und der treue, tapfere Wächter, der das Heim seiner Mutter beschützt (bis Shiva ihm den Kopf abschlägt.) Vielleicht steckt darin die Botschaft, dass wir den Genüssen des Lebens nicht entsagen müssen, dass sie auch dazugehören, wir uns in gewissen Phasen aber auch der Disziplin erinnern und weise handeln sollten, wie Shiva, der zuerst wütend war, dann aber Einsicht zeigte und sein voreiliges Handeln auf kluge Weise wieder gut machte, indem er Ganesha einen neuen Kopf besorgte. Shiva und Parvati hatten wieder zusammengefunden und Ganesha als gemeinsamen Sohn akzeptiert. Als tanzender Ganesha zeigt er Parallelen zu Shiva NatarajMit den Schaukelbewegungen seines linken und rechten Fusses läßt Ganesha (auf der Maus tanzend) die Welt entstehen und wieder verschwinden. Damit verkörpert er den Herzschlag des Universums, der alle bestehenden Erscheinungsformen vereint.

3 Beschreibung von Ganesha-216

Wir sehen Ganesha-216 im Heldensitz (Virasana) auf einem Lotos-Thron. Auf seinem Haupt trägt er eine geschmückte Krone. Der Kopf ist mit Mineralfarben und Goldpulver bemalt. Der linke Stoßzahn ist etwas kürzer und abgebrochen. Seine großen Ohren sind farblich hervorgehoben. Über seinen Oberkörper und den dicken Bauch hängt eine vergoldete Schlange. In seinen vier Armen hält er verschiedene Attribute: eine Kokosnuss, eine Axt (Parashu), eine Gebetsschnur (Akshamala) und einen weiteren Gegenstand. Vor seinen Füßen kauert eine Maus.

Sehr schöne Bronze-Skulptur aus der „verlorenen Form“ gegossen und detailliert nachbearbeitet. Bemalungen aus Mineralfarben und Goldpulver. Teilweise feuervergoldet. Herkunft: Nepal.

Höhe: 12 cm, Breite 12 cm.

frontansicht des sitzenden Ganesha-216
sitzender Ganesha-216, Frontansicht
seitenansicht von Ganesha-216 rechts
feuervergoldete Bronze, rechte Seite
details der linken seite von Ganesha-216
Ganesha-216 von der linken Seite

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