Jagd-Schwert-705
Jagd-Schwert-705, wohl deutsch um 1680. Dekorative Jagdwaffe mit breiter Klinge und schmaler Hohlbahn. Die Klinge in den ersten beiden Dritteln mit Sägerücken im letzten Drittel zweischneidig mit Mittelgrat. Beidseitig eingeschlagene Reichsapfelmotive, quartseitig die Devise „FIDE SED CUI VIDE“, auf der Terzseite der Meisternamen „IOHANNES WUNDES“*. Eisernes Gefäß mit eingehämmerten Messingzierornamenten. Geschwungener Parierstange und hochgezogener Griffbügel, dessen Ende als Drachenkopf ausgeführt ist. Vorderseitig Parierring. Hirschhorngriffschalen mit Ziernieten. Gelochter, messingverzierter Knauf in Vogelkopfform. Länge 86 cm.
*Johannes Wundes (oft als Iohannes Wundes Iohannis Wundes o.ä. geschrieben) war einer der bekanntesten Klingenschmiede Solingens. Er lebte etwa von 1560 – 1610. Seine hochwertigen Klingen sind sehr begehrt. Als Schmiedemarke verwendete er den „Königskopf“ oder den „Reichsapfel“. Seine Werkstatt wurde nach seinem Tod von den Nachkommen weiterbetrieben, die Schmiedezeichen wurden ebenfalls weiterverwendet. 1774 wurde der Betrieb an Wilhem Peter Weyersberg verkauft, später entstand daraus die Firma Weyersberg, Kirschbaum & Cie (W.K.C.). So wurden auch der Reichsapfel und der Spruch auf oben gezeigter Jagdwaffe nicht von Johannes Wundes selbst sondern später von einem anderen Klingenschmied eingeschlagen.



