Buddhismus-und-Kunst

Buddhismus-und-Kunst

  1. Traditionelle Formen des Buddhismus
  2. Entwicklungen in der Kunst
  3. Thangkas, religiöse Rollbilder
  4. Metall-Skulpturen, Bronzen
  5. Über uns

1. Traditionelle Formen des Buddhismus

Buddhismus-und-Kunst stehen in direktem Zusammnhang. Der Buddhismus hat nach dem Tode ihres Gründers eine Vielzahl von Formen angenommen. Die drei wichtigsten sind folgende:

Der Hinayana-Buddhismus, „kleines Fahrzeug“ oder „Theravada„, ist die strengste und ursprünglichste Form. Sie ist gebunden an die Philosophie der 4 edlen Wahrheiten und den achtfachen Pfad. Gottheiten spielen hierbei keine Rolle. Nach der Hinayana-Lehre ist jeder einzelne selbst für sein Schicksaal verantwortlich und kann nur durch eigene Anstrengung zur Erlösung gelangen, wobei in bzw. nach diesem Leben nur wenige das Nirvana erreichen werden. Im eigentlichen Sinn verwirklicht werden kann der Hinayana-Weg nur durch den in Armut lebenden Bettelmönch. Wir finden ihn in Süd- und Südostasien (Sri Lanka, Thailand usw.).

Der Mahayana-Buddhismus, „großes Fahrzeug“, entwickelte sich in etwa um Christi Geburt und geht davon aus, daß in diesem Fahrzeug alle zur Erlösung gelangen können. Jedes Wesen hat ein Recht auf auf Erleuchtung, wobei es Unterstützung durch Bodhisattvas erfährt. Der Mahayana hat sich an die Bedürfnisse vieler Bevölkerungskreise angepaßt und als Zugeständnis an lokale Bräuche einige „heidnische“ Komponenten integriert. So finden wir einen Pantheon an verschiedenen Buddhas, Boddhisattvas sowie Gottheiten aus dem vorbuddhististen Bön und dem Hinduismus. Der Mahayana-Buddhismus ist weit verbreitet, wir finden ihn vor allem in den Himalya-Staaten, der Mongolei, China, Japan und Korea.

Im Vajrajana-Buddhismus, „Diamantfahrzeug“ oder auch „tantrischem Buddhismus„, wird davon ausgegangen, daß jeder Mensch ein potentieller Buddha ist. Er ist sich dessen jedoch nicht bewußt, weil Nichtwissen und Dämonen seinen Geist verdüstern. Diese Ursache seines Leidens kann durch rechte Lebensweise -auch in einem einzigen Leben- erlöst werden. Der Vajrayana erhielt Impulse aus dem vedischen Tantrismus bei dem die Vereinigung der Polaritäten (z.B. männlich / weiblich) eine große Rolle spielt. geht. Geheime rituelle Handlungen, Dämonenaustreibung und Magie sind von großer Bedeutung. Der Vajrayana-Buddhismus entwickelte sich etwa ab dem 3. Jahrh. n.Chr. von Nordindien aus und etablierte sich im 8. Jahrh. n. Chr. durch das Wirken von Padmasambhava in Tibet, wo er heute noch die meisten Anhänger hat. zurück zum Seitenanfang

2. Entwicklungen in der Kunst

Buddhismus-und-Kunst: In der frühen buddhistischen Kunst wurde Buddha nur symbolisch -z.B. als Stupa- dargestellt. Es wird davon ausgegangen, daß als Nachwirkung des Indienfeldzuges Alexander des Großen (327 v.Chr.) griechische Künstler Buddha zum ersten Mal als Person darstellten. Inspiriert von der hellenischen Bildhauerkunst wurde im Laufe der Zeit in Indien damit begonnen Buddha-Figuren in Stein zu meißeln. Da die indischen Künstler sich Buddha nur als kahlgeschorenen Mönch vorstellen konnten, wurde der damals bei den Griechen übliche Haarknoten als Schädelwulst (ushnisha) aufgefaßt und zu einem Kennzeichen Buddhas. Weitere typische Kennzeichen sind das Strirnmal als Glückssymbol und die langen herunterhängenden Ohrläppchen. Diese gelten als Zeichen der Abkehr vom Luxus des Palastlebens. Denn nur Adlige konnten sich damals schweren teuren Goldschmuck leisten, den sie sich oft in Form von Scheiben in die durchbohrten Ohrläppchen steckten. Buddhas werden meist nackt (Adibuddha) oder in Mönchskleidung ohne Schmuck dargestellt. Nur die im Mahayana- und Vajrajana verehrten Transzendenten Buddhas werden gelegentlich mit Schmuck und der fünfzackigen Krone, als Zeichen für die Erhabenheite über die Naturgewalten, hergestellt. Buddhismus-und-Kunst des Hinayana beschränkt sich im wesentlichen auf die Darstellung Buddhas, meist Buddha Gautama als stehender Wanderprediger oder im Lotossitz als meditierender Mönch.

Buddhismus-und-Kunst Beispiel 1 Buddha aus Hibiskusholz aus Indonesien Buddhismus
1. Buddha aus Hibiskusholz, Indonesien
Buddhismus-und-Kunst Beispiel 2 Buddha aus Thailand in blattvergoldeter Bronze Buddhismus
2. Buddha aus Thailand, Bronze blattvergoldet

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sehr viel variationsreicher ist die Kunst im Mahayana und Vajrayana. Hier finden wir Darstellungen von Gautama noch als Prinz, des historischen Buddha Gautama, Ur- und Adibuddhas, transzendente und Zukunftbuddhas; daneben Bodhisattvas, zahlreiche Gottheiten sowie Mönche und Siddhas.

Buddhismus-und-Kunst des Himalayagebietes haben uns fantasische Zeugnisse handwerklicher Kunst hinterlassen, der eigentliche Sinn buddhistischer Kunst liegt jedoch eher im Wirken selbst -als religiös rituellem Akt-. Der Handwerker führt nicht einfach nur eine materielle Tätigkeit aus sondern offenbart mit seinem Werk die Weisheit der Lehre Buddhas ,des Dharma; und bewegt sich damit weiter auf dem Pfad zur Erleuchtung. Durch sein Kunstwerk wird dem Gläubigen – vor allem bei religiösen Festlichkeiten – das Dharma erlebbar, es wird zum Allgemeingut.

Wir können die buddhistische Kunst (Buddhismus-und-Kunst) nicht ohne weiteres mit der weltlichen Kunst der modernen Welt vergleichen. Der buddhistische Künstler hat mit seiner Arbeit in erster Linie einem göttlichen Auftrag nachzukommen, der bestimmten Regeln unterliegt. Er war früher ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft. Sein handwerkliches Können übertrug er an die nächste Generation seiner Familie. Personen außerhalb einer Künstlergilde konnten somit nicht ohne weiteres in dieses geschlossene System eindringen. Auch heute noch ist die religiöse Kunst Asiens weniger Ausdruck eines Individuums als vielmehr einer gesellschaftlichen Gruppierung.

Der Künstler hat sich bei der Ausführung seiner Arbeit an viele über Jahrhunderte weitergegebene Richtlinien zu halten, da er sonst von Unglück erfaßt werden könnte. Er kann nicht frei nach ästhetischem Empfinden arbeite, da Posen, Posituren, Handgesten (mudras) die Mimik des Gesichts und Proportionen des Körpers festgelegt sind. So sind z.B. für die Darstellung eines Buddhas 32 große und 80 kleine Merkmale zu beachten. Wichtig sind außerdem die Darstellung der Attribute (siehe dort), die mit der dargestellten Person eine bestimmte Geschichte vermitteln. Auf Rollbildern (Thangkas) müssen außerdem die typischen Farbgebungen eingehalten werden. zurück zum Seitenanfang

3. Thangkas (religiöse Rollbilder)

Oft auch Thankas oder Tankas geschrieben.

Buddhismus-und-Kunst: Zu Beginn des 12. Jahrhunderts erlebte die Handwerkskunst im Kathmandu-Tal des heutigen Nepals eine Blütezeit. Aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten waren Newarische Maler und Bronze-Künstler in ganz Zentralasien gefragt. Der große mongolische Herrscher Kublai Khan lud einige von ihnen nach China ein, damit sie seine Paläste künstlerisch ausgestallten. Auch die Malla-Könige im nepalesischen Heimatland wetteiferten gegenseitig um die am prunkvollsten ausgestatteten Paläste. Der Buddhismus war zu damals Zeit die am meisten praktizierte Religion im Himalaya-Gebiet. In dieser Ära entwickelte sich das Thangka-Malen zu höchster Perfektion. Die Künstlergilden, die ihre Aufträge von Klöstern oder wohlhabenden Häusern erhielten, gaben ihre traditionellen Mal-Techniken an ihre Nachkommen weiter. Mit der Etablierung des Buddhismus in Tibet und der Gründung zahlreicher Klöster, wurden viele Newari-Künstler in das Schneeland eingeladen, um ihr handwerkliches Können in religiöse Dienste zu stellen. So entstanden in vielen Klöstern hervorragende Meisterwerke des frühen Thangka-Malerei. Mit der Zeit erlernten auch tibetische Mönche diese speziellen Techniken und entwickelten schließlich eine eigene Tradition des Thangka-Malens. Somit entstanden im Laufe der Jahrhunderte zwei Richtungen: der inzwischen vom Hinduismus beinflußte Newari-Stil und der tibetische Stil.

Buddhismus-und-Kunst Thanka im tibetischen Stil Buddhismus
3. Thanka, tibetischer Stil
Buddhismus-und-Kunst Thanka im Newari-Stil Buddhismus
4. Thanka, Newari-Stil

Beim Thangka-Malen wird nicht einfach die persönliche ästhetische Vorstellung des Künstlers bildlich dargestellt, vielmehr handelt es sich dabei um einen meditativen rituellen Akt, der jahrelanger Ausbildung und persönlicher Vorbereitung bedarf. Somit haben die traditionell ausgeführten Thangkas nicht viel mit den mittlerweile in vielen asiatischen Touristenzentren angebotenen bunten Rollbildern zu tun, die oft einfach durch maschinelles bedrucken von Stoff hergestellt werden.

Ein echtes Thanka entsteht in sorgfältiger Detailarbeit. Hierzu wird ein Stück Baumwollstoff mit Yak- oder Büffellederschnüren in ein Holzrahmen eingespannt. Danach werden verschiedene Schichten Kalk aufgetragen und mit runden Flußsteinen abgerieben bis eine glatte gleichmäßige Oberflächenstruktur entstanden ist. Erst dann kann mit dem Vorzeichnen begonnen werden. Für die Darstellung von Personen gibt es Regeln sowohl für die Bemaßung der Körperproportionen als auch die Position im Gesamtbild. Beim Zeichnen von Kopf, Torso, Extremitäten usw. werden alte Maßeinheiten wie die Länge eines Gerstenkorns, die Fingerbreite u.ä. benutzt. Es werden keine geometrischen Hilfsmittel wie Zirkel oder Winkeldreieck verwendet. Zum Erstellen eines Mandala-Thangkas wird traditionell die Bestäubungstechnik zu Hilfe genommen. Dabei wird eine auf Stoff gemalte Vorlage über die Leinwand gelegt, die Umrisse des Mandalas werden dann durch Nadelstiche perforiert. Anschließend wird die obere Stoffschicht mit Kohlepulver bestrichen, so daß später auf der darunterliegenden Leinwand ein Punktmuster zurückbleibt, das später nachgezeichnet und bemalt wird. Teilweise werden auch Holzplatten, in die ein Mandala eingeschnitzt wurde, als Vorlage benutzt. Das Zeichnen erfolgt mit Pinseln verschiedener Strichstärke, wobei für ganz feine Details z.B. Katzenhaare oder Nadeln benutzt werden. Die Pigmentherstellung erfordert ebenfalls besondere Sorgfalt. Als Ausgangsmaterialen werden hauptsächlich mineralische Rohstoffe wie Malachit (grün), Lapislazuli (blau), Zinnober (rot) sowie Gold und Silber eingesetzt. Spezielle Meditationen dienen als Vorbereitung für langwierigen Prozeß. Durch Fein-Mörsern, Extrahieren der Verunreinigungen und Binden mit pflanzlichem Kleber entsteht das fertige Pigment. Die Vollendung des Kunstwerks erfolgt in mühevoller Detailarbeit und nimmt in der Regel mehrere Monate in Anspruch. Ein gut verarbeitetes Thangka hat eine lange Überlebensdauer. Die mineralischen Farben sind lichtecht und bleichen nicht aus, selbst nach vielen Jahren und mehrfachem Zusammen- und Aufrollen entfaltet es immer wieder von neuem seine Pracht. Wir finden relativ große Thangkas meist in Klöstern, wo sie zu besonderen Anlässen aufgerollt werden, sowie kleinere, die auch in Privathaushalten aufgehängt werden. Wer ein Thangka an ein Kloster verschenkt oder das Malen in Auftrag gibt, erlangt große Verdienste für seinen weiteren Weg. Wenn ein Familienangehöriger stirbt, kann das In-Auftraggeben eines Thangkas ungünstiges Geschehen abhalten und für eine gute Wiedergeburt des Verstorbenen sorgen. Im religiösen Leben eines Buddhisten ist der Einsatz eines Rollbildes zur meditativen Visualisierung verschiedener Gottheiten oder Bodhisattvas bei der Gesundhaltung und Reinigung von Körper, Sprache und Gedanken behilflich. zurück zum Seitenanfang

4. Metall-Skulpturen bzw. Bronzen

Buddhismus-und-Kunst: Wahrscheinlich von der figürlichen Bildhauerei inspiriert wurde etwa ab dem 5. Jahrhundert in Indien damit begonnen Bronzestatuen von buddhistischen Gottheiten anzufertigen. Auch in Nepal entwickelte sich bald eine Bronzegießer-Zunft, besonders in der Zeit vom 7. bis 9. Jahrhundert als der Mahayana- und Vajrayana-Buddhismus im Gebiet um Nordindien (mit Nepal, Buthan, Burma) die Hauptreligionsrichtung darstellte und sich allmählich auch in Tibet ausbreitete, waren die newarischen Bronze-Künstler sehr geschätzt. So übergab die nepalesiche Prinzessin Bhrikuti Devi ihrem Ehemann dem tibetischen König Songtsen Gampo im 7. Jahrhundert als Hochzeitsgeschenk eine Bronzestatue des Buddha Akshobhya, die seither im Ramotsche-Tempel in Lhasa steht. Mit der Etablierung des Buddhismus in Tibet als Folge der Missionierung Padmasambhavas und anderer Mönche hielt auch die Bronzegießerei Einkehr im Schneeland. Zunächst waren es hauptsächlich Künstler aus Nepal, die auf Einladung von Klostervorstehern und Königen ins Land kamen und faszinierende Bronzeskulpturen für religiöse Zwecke schufen. Im Laufe der Zeit entstand aber auch in Tibet eine Bronze-Gießergilde, die ebenfalls hervorragende Meisterwerke anfertigte. Insofern sind die antiken nepalesischen und tibetischen Bronze-Skulpturen vom künstlerischen Stil her quasi gleich. Früher war in Lhasa das Zentrum der tibetisch-buddhistischen Bronze-Künstler. Aber seit der chinesischen Besetzung werden dort nur noch vergleichsweise wenig Bronze-Skulpturen angefertigt. In ihrer Ursprünglichkeit erhalten geblieben ist die Kunst des Gießens von Metallskulpturen jedoch im Kathmandu-Tal in Nepal. Heute gelten die Statuen aus Nepal als qualitativ hochwertigste Meisterwerke der Metallhandwerkskunst und werden besonders wegen der einzigartigen Darstellungen mit den vielen Köpfen und Armen geschätzt.

Buddhismus-und-Kunst: Der Begriff „Bronze“ wird in der Literatur häufig verwendet, ist aber etwas irreführend. Ursprünglich war „Bronze“ eine Legierung aus Kupfer (80-85%) und Zinn (15-20%), die bereits vor 5000 Jahren im vorderen Orient Verwendung fand. Da diese Zinnbronze aber relativ weich und für einige Anwendungen ungeeignet ist, wurden im Laufe der Geschichte Kupferlegierungen unterschiedlicher Zusammensetzung entwickelt, die auch andere Metalle enthielten. So versteht man heute im weiteren Sinn unter dem Begriff „Bronze“ Legierungen mit überwiegendem Kupferanteil sowie ganz allgemein Metallskulpturen.

In vielen Gebieten Asiens werden Metallskulpturen heute in Serie aus Gießformen hergestellt. Dabei wird die Figur entweder in einem Stück in einer Form gegossen oder in Teilen die hinterher zusammengeschweißt werden. Die Rohstatue wird dann poliert und überlackiert.

Dagegen werden im nepalesischen Kathmandu-Tal Metallskulpturen noch heute wie vor über tausend Jahren aus der verlorenen Form in mühevoller Detailarbeit angefertigt. Hierfür wird zunächst ein (Positiv-) Modell aus Wachs geformt. Dieses umkleidet man anschließend mit Lehm. Nach dem Trocknen des Lehms wird das ganze auf den Kopf gestellt und vorsichtig erhitzt bis der Wachs sich verflüssigt und ausgegossen werden kann. Erst jetzt liegt die eigentliche Gießform vor (als Negativ). In diese Lehmform wird nun das flüssige Metall (Kupfer oder Kupferlegierung) gegossen. Nach dem Erkalten wird der Lehm abgeschlagen, man erhält die Roh-Figur. Bei diesem Prozeß kann jede Lehmform nur einmal benutzt werden, sie geht „verloren“. Deshalb stellt jede Skulptur ein Unikat dar, keine gleicht exakt der anderen. Zum Schluß werden sie der Feinarbeit unterzogen. Dazu werden sie glatt poliert. Für die Darstellung von Schmuck oder anderen Details wird z.B. eine vorgeformte Halskette aus Metall, noch glühend und daher sehr weich, auf die Metallfigur gebracht und durch Abkühlen fixiert. Muster, Glückszeichen und andere Dinge werden eingraviert. Je nach Stilrichtung erfolgt dann das „Finish“. Für den „antiken Stil mit Kupfer-Finish“ wird die Skulptur aus einer goldglänzenden Kupferlegierung (Messing-Bronze) gegossen. Diese erhält anschließend einen dünnen Kupferüberzug, der im Ofen eingebrannt wird. Dann wird an den Stellen, die hell erscheinen sollen der Überzug abgeschliffen, die restliche Oberfläche bleibt im bräunlichen Kupferton. Auf diese Weise entsteht eine Skulptur mit kratzfester zweifarbiger Metalltönung. Diese Methode wird meist für größere Statuen verwendet. Teilweise wird zur Unterstützung des Tiefenkontrastes auch mit Patina gearbeitet (siehe Bild 5).

Buddhismus-und-Kunst Buddha im antique-oxidized-finish aus Nepal Buddhismus
5. Buddha im „antique oxidized copper finish“, Nepal
Buddhismus-und-Kunst Buddha feuervergoldet und bemalt im Mahayana-Stil Buddhismus
6. Buddha feuervergoldet und bemalt, nepalesisch/tibetischer Stil

 

Soll eine Figur anschließend mit Gold und/oder Silber überzogen werden, wird der Metallkörper meist aus reinem Kupfer gegossen. Nach dem Polieren wird die Skulptur dann zum Vergolden mit Goldamalgam bestrichen und kommt nochmals in einen Brennofen. Durch das Erhitzen in einem bestimmten Temperaturbereich verdampft das Quecksilber aus dem Amalgam und entweicht über einen Kamin. Das Gold kristallisiert wie Kupfer in der kubisch flächenzentrierten Form und bildet an den Grenzflächen Mischkristalle. Mit diesem sogenannten Feuervergolden erhält man einen relativ dicken und vor allem kratzfesten Goldüberzug, beim preisgünstigeren elektrolytischen Vergolden, das inzwischen ebenfalls in einigen Kunstwerkstätten Asiens Einzug gehalten hat, dagegen nur einen hauchdünnen kratzempfindlichen Überzug. (In Südostasien vor allem Thailand werden die Metallfiguren meist durch Aufpressen von hauchdünnem Blattgold vergoldet, dieses Verfahren ist ebenfalls relativ billig hat aber den Nachteil, dass das Gold mit der Zeit abblättert.) Silber wird meist in Form von kleinen Blättchen auf die bereits eingravierten Ornamente gehämmert. Um die klare Austrahlung und die Bedeutung der Gesichter zu erhalten, werden diese nicht feuervergoldet sondern mit Goldpulver bemalt. Da viele Buddhisten im Himalaya-Gebiet farbige Darstellungen mögen, werden die vergoldeten Metallfiguren nach traditionellen Regeln mit Mineralfarben (z.B. Malachit-Grün, Lapislazuli-Blau; vgl. Kapitel über Thankas) bemalt. Besonders schöne Stücke sind dazu noch mit Halbedelsteinen wie Türkisen und Roter Koralle versehen (siehe Bild 6).

Buddhismus-und-Kunst: Das Anfertigen von Buddhas und Gottheiten aus Metall ist ein schwieriges Handwerk, das langer Ausbildung bedarf und im Kathmandu-Tal auch heute noch innerhalb einer Gilde von Generation zu Generation weitergegeben wird. Wie im Kapitel über die Thangkas bereits erwähnt, handelt es sich hierbei auch nicht nur um das Herstellen eines Kunstgegenstands sondern vielmehr um einen rituellen religiösen Akt. So hat sich der Bronze-Gießer ebenfalls an bestimmte Regeln zu halten. Für die Darstellung eines Buddhas müssen z.B. 32 große und 80 kleine Körpermerkmale beachtet werden, jeder Person ist eine bestimmte Pose (sthana oder asana) und Gestik (mudra) zugeordnet. Das Gesicht soll einen entsprechenden Ausdruck wiedergeben und die Beigaben (z.B. Vajra, Schwert, Hackmesser) müssen dazu passen. Für den Buddhisten dienen die Skulpturen nicht dem Selbstzweck sondern als Hilfsmittel zum Erreichen einer höheren geistigen Einsicht. In ihnen ist die Lehre (dharma) verkörpert, mit ihnen wird sie erlebbarer. Sowohl im Tempel als auch im eigenen Heim sind die Statuen Teil des rituellen Kults, bei dem sie als lebendige Wesen betrachtet werden. So spenden viele Gläubige für die Skulpturen in den Tempeln feinen Stoff, damit diese fürstlich gekleidet werden können. Symbolisch werden vor den Statuen Schalen mit Wasser aufgestellt oder Reis gestreut. Sie haben für den Ablauf des religiösen Lebens große Bedeutung (Buddhismus-und-Kunst).

Die Bronze-Figuren aus der verlorenen Form zeichnen sich durch ihre Liebe zum Detail aus, man kann sie leicht von den in Großserien hergestellten Skulpturen unterscheiden, wenn man sich die Finger, Fußzehen, Haare und Schmuck genauer ansieht. Die im traditionellen Verfahren angefertigten Skulpturen aus der Himalayaregion machen ein Stück Vergangenheit lebendig, sie sind Zeugnisse perfektionierter Handwerkskunst und besonders wertvoll. Daher werden sie von Liebhabern sehr geschätzt und erfreuen sich auch in Europa zunehmender Beliebtheit. zurück zum Seitenanfang

Impressionen aus Asien zu Buddhismus-und-Kunst:

http://tarzan2.gmxhome.de/asiatische_Kunst

http://tarzan2.gmxhome.de/asiatische_Kunst

http://e-stephan.hilfeonline.info/buddhistische-kunst/

5. Über uns

Buddhismus-und-Kunst faszinieren uns seit längerer Zeit. Wir beschäftigen uns intensiv mit den buddhistischen Lehren und deren psycholgischen Hintergrund. Wir sind eine Gemeinschaft von privaten Antiquitäten- und Kunstliebhabern. Voller Leidenschaft sammeln wir seit vielen Jahren asiatische Kunst. Dabei haben wir uns in mehreren Ländern Asiens die Handwerksstätten angesehen, mit Fachleuten ausgetauscht und Museen besucht. Die auf dieser Homepage gezeigten Exponate befinden sich alle in verschiedenem Privatbesitz. Darunter sind auch ausgefallene und seltene Kostbarkeiten.

Wenn Dir einige Antiquitäten oder Kunstgegenstände gefallen, dann nimm‘ doch einfach Kontakt zu uns auf, Du kannst die Kostbarkeiten bei uns günstig erwerben. Gerne geben wir auch Auskunft zu weiteren Details. Schreib‘ uns einfach!

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