Hirschfänger-761
Hirschfänger-761,deutsch um 1720
Einschneidige Rückenklinge im vorderen Drittel zweischneidig. Etwas verschliffen. Beidseitig jeweils eine schmale und eine breite Kehlung. Jagdlicher Ätzdekor, berieben, ein Porträtmedaillon eines christlichen Fürsten etwa noch zur Hälfte erkennbar. Verziertes Messinggefäß mit jagdlichen Tierdarstellungen. Parierstange mit Voluten-Ende geht auf der Gegenseite in den Griffbügel über. Auf dem Halbrunden Stichblatt Jagdszene – Hirsch von einem Hund gehetzt -. Griff aus Hirschhorn. Halbkugelförmigen Knaufkappe mit Darstellung einer Wildschweinhatz. Länge 72 cm.
Im 17. Jahrhundert wurden Hirschfänger noch überwiegend mit eisernen Gefäßen gefertigt, im 18. Jahrhundert dagegen waren Messing-Gefäße in Mode (sowie vereinzelt Silbermontierungen). Der oben gezeigte Hirschfänger aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts ist noch mit einem unbearbeiteten, naturfarbenen Hirschhorngriff ausgestattet. Im Laufe der folgenden Jahre änderte sich der Geschmack und sie wurden zusehends von zugeschnittenen und gefärbten Bein- bzw. Horngriffen ersetzt, teilweise ergänzt mit Schildplatt oder Metalldraht. Erst ab dem 19. Jahrhundert finden wir wieder Hirschfänger mit den ursprünglichen, rohen Geweihhilzen.



