Hirschfänger-640
Hirschfänger-640, barocke Jagdwaffe aus Österreich um 1730
Stattliche Seitenwaffe mit gerader Rückenklinge, beidseits doppelt gekehlt, mit je einer breiten und einer schmalen Hohlkehlung. Der auslaufende Rückenschliff ist ca. 20 cm lang. Die an die Klingenschultern anschließende ungekehlte Partie zeigt in rechteckigem Rahmen fein eingeätzte Jagdszenen, terzseitig ein Wildschweinjagd, auf der Qartseite eine Hirschhatz mit Hunden. Die breite Hohlkehle trägt beidseitig auf ersten 6 cm geschwungene Ornamente.
Feuervergoldetes Messinggefäß mit halbplastischen Tierdarstellungen. Die Parierstange geht in den Griffbügel über und ist an ihrem Ende in einen Hundekopf ausgeformt. Auf dem großen, abwärts gewölbte Stichplatt wird eine Hirschjagd mit Hunden dargestellt. Der mit Schildplatt ummantelte Griff (zwei Fehlstellen) hat mittig auf der Terzseite eine glatte Elfenbeineinlage. Ein Löwenhaupt ziert die Knaufkappe mit Angelniet.
Passend dazu die originale braune Lederscheide mit erhaben verzierten, vergoldeten Beschlägen. Am Mundblech sind mittig ein geschwungener Tagehaken und seitlich zwei -bügel aufgelötet.
Gut erhaltene, dekorative Jagdwaffe eines hohen Adligen. Nach Angaben des Vorbesitzers aus dem Nachlaß des Adelsgeschlechtes Palffy (Österreich-Ungarn) stammend. Länge ca. 85 cm.
Lit.: Seitz, 1968, II, Abb. 190 (um 1725); Katalog Jagdmuseum München, 1977, Inv. Nr. 2153 (um 1740); Westphal, Blankwaffen im Museum Jagdschloß Kranichstein, Seite 38




